Hericium
Der Hericium Erinaceus ist als Speisepilz und auch als Vitalpilz bekannt. Neben der lateinischen Bezeichnung sind Namen wie Igelstachelbart, Löwenmähne, Korallenpilz, Affenkopfpilz oder Pom-Pom blanc geläufig. Affenkopfpilz ist die genaue Übersetzung der chinesischen Schriftzeichen Hou Tou Gu und nimmt Bezug auf sein Aussehen, welches an eine in China vorkommende Affenart erinnert, deren Haarwuchs so stark ist, dass das Gesicht darunter verschwindet. Der japanische Name Yamabusitake bedeutet übersetzt »versteckt am Berg wachsender Pilz«. In Vietnam kennt man ihn unter dem Namen Nam Dau Khi.
Kulinarische Spezialität
Er gilt als vorzüglicher Speisepilz, der an die 32 verschiedene Aromastoffe enthält und in China und Japan als Nahrungsmittel und medizinische Speise (Yakuzen) verwendet wird. Der nach Kalbfleisch oder Hühnchen schmeckende und nach Zitronengras und Kokos duftende Pilz ist nur in jungem Zustand essbar. Er ist hervorragend zum Entschlacken und Abnehmen geeignet. Empfohlen wird, täglich etwa 100 g Frischpilze oder 10 g Trockenpilz zu verzehren. Der Pilz kann übrigens, wie viele andere Heilpilze auch, im eigenen Garten oder Balkon kultiviert werden.
Schon länger sind auch vom Affenkopfpilz Vitalpilzpräparate vom vollen Spektrum auf dem Markt erhältlich. Achten Sie auch bei diesem Pilz beim Kauf auf eine biozertifizierte Qualität.
Selten anzutreffen
Er wächst von September bis in die Wintermonate bevorzugt an Buche und Eiche, seltener an Nuss- und Apfelbäumen. Der Hericium kommt in Europa nur sehr selten in freier Natur vor. Der Vitalpilz lebt als Weißfäulepilz auf älteren, rottenden Laubbäumen und als Saprophyt (Schwächeparasit) zerstört er nach und nach das Holz seines Wirts.
Er wird im asiatischen Raum, zum Beispiel in Malaysia und China, zunehmend auch in anderen Regionen, kultiviert. Zusätzlich zu der traditionellen Aufzucht der Pilzbrut auf totem Holz, werden in jüngster Zeit in Nordamerika immer häufiger spezielle Wachstumskammern für den Anbau der Kulturen verwendet. Diese erleichtern die kontrollierte Zucht unter bestmöglichen hygienischen Bedingungen.
Lange Tradition
Den chinesischen Kaisern wurde der Affenkopfpilz früher als Tribut anstelle von Gold dargebracht. Erstmals erwähnt und abgebildet wurde der Igelstachelbart in der berühmten Arzneimittellehre Ben Cao Gang Mu des berühmten chinesischen Arztes und Naturforscher Li Shi Zhen (1518 bis 1593) aus der Ming Dynastie. Seine Wertschätzung ist auch durch die Abbildung des Vitalpilzes im Pen-T‘sao-Kang-Mu (1578), Chinas hochberühmten Bildwerk der Naturgeschichte, erkennbar. Dieser Pilz war vor allem im Norden und Südwesten von China als Volksnahrung sehr begehrt und äußerst beliebt.
Auch in anderen Kulturen, so zum Beispiel in Nordamerika bei den ansässigen Indianerstämmen, war der Affenkopfpilz beliebt und hatte eine lange Tradition als Naturheilmittel. Er galt als blutstillend und wurde von Schamanen in der Naturheilkunde verwendet.
Nomenklatur
Hericium Erinaceus, Igelstachelbart oder Affenkopfpilz gehört zur Gattung der Hericium. Es gibt in Europa wahrscheinlich drei Arten, nebst dem hier vorgestellten sind das der Korallenstachelbart und der Tannenstachelbart. Alle drei Arten sind selten anzutreffen. Verwechslungsgefahr mit anderen Gattungen besteht eigentlich nicht.
Charakterisierung gemäß Schulmedizin
Der Igelstachelbart ist nebst seiner kulinarischen Eigenschaft auch wegen seiner vielfältigen medizinischen Wirkungen bemerkenswert. Das zeigen auch zahlreiche Studien, die in Asien und Europa gemacht wurden.
Der Igelstachelbart ist ein besonders guter Helfer bei Magen-Darm- Erkrankungen, insbesondere bei nervösem Magen, Reizdarm, Übersäuerung, Oesophagitis, Gastritis, Magengeschwüren und Magenkrebs. Antitumoral wirkt er weiter bei Hautkrebs und Sarkomen.
Seine adaptogene Wirkung wirkt beruhigend bei Stress und Schlaflosigkeit, er stärkt generell das Nervenkostüm. Nachgewiesen sind seine positiven Einflüsse auf den Krankheitsverlauf bei Alzheimer und Multiple Sklerose.
Ebenfalls wird sein regenerierender und stabilisierender Einfluss auf Haut und Schleimhaut beschrieben.
Wirkung
Aktive Wirkstoffe von Hericium sind zahlreiche Fettsäuren, Erinacine und Ericeonone (Di- und Triterpene). Wirkstoffe aus dem Mycel enthalten eine Gruppe von Diterpene, die den Nerve Groth Factor (NFG) imitieren.
Inhaltsstoffe des Hericium mit niedrigem Molekulargewicht wie substituierte Phenole und Fettsäuren (Y-A-2) haben chemotherapeutische Wirkung und eine direkte Wrikung gegen entartete Zellen. Sie helfen auch gegen die Nebeneffekte einer Chemotherapie (Dr. Takashi Mizuno, Shizouka University, Japan).
Besonders interessant ist das Molekül Hericenon H., das auch als Nervenwachstumsfaktor fungieren kann.
Indikationen
- Gastritis, Entzündungen und Ulzerationen der Magen- und Speiseröhrenschleimhaut
- Sarkome
- Funktionelle Magen-Darm Probleme
- Angst und Depression
- Wechseljahrbeschwerden
- Milderung von (gastrointestinalen) Chemotherapie- Folgen, begleitende Krebstherapie
- Haut- /Darmprobleme
- Adaptogen bei Stresszuständen
- Schlafstörungen
Zusammenfassung
Trotz der vielen interessanten und wertvollen Eigenschaften des Hericium wird er für die meisten Leser noch recht unbekannt sein, da er zumindest auch im Handel eher selten anzutreffen ist. In Deutschland befasste sich die (mittlerweile verstorbene) Frau Dr. Susanne Ehlers mit der Heilwirkung des Affenkopfpilzes und veröffentlichte nennenswerte Erkenntnisse über die erwähnten Wirkungen.
Auch neuste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen immer deutlicher den Zusammenhang von chronischen Krankheiten und unseren Ernährungsgewohnheiten auf. Da der Hericium sowohl ein gesundes Lebensmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel ist, wie auch einen positiven Einfluss auf unser Verdauungssystem hat, wird die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Vitalpilzes in Zukunft sicher noch steigen.
Der besondere Hericium kann als Balsam für die Verdauung und das Nervenkostüm bezeichnet werden. Dies Doppelwirkung auf zwei zentrale Körpersysteme machen den Hericium zu einem sehr wichtigen Vitalpilz für die Behandlung vieler Krankheiten und zur Prävention für ein langes gesundes Leben.
Beginnen Sie generell möglichst früh mit einer präventiven Einnahme von Vitalpilzen. Pflegen Sie damit regelmäßig und konsequent Ihren Körper.