Cordyceps
Von einer magischen, sich im Verlauf der Jahreszeiten rätselhaft verändernden Kreatur (Sommergras-Winterwurm), wird in China schriftlich erstmals in der Tang-Dynastie im Jahre 620 n. Chr. berichtet. Yartsa gunbu, in Fachkreisen unter dem Namen Cordyceps sinensis bekannt, wird seit Jahrhunderten in der Ayurvedischen, Tibetischen und Chinesischen Medizin als sehr wirksames Heilmittel mit einer großen therapeutischen Wirkungsbreite eingesetzt. Es ist seit jeher eine sehr begehrte und sehr teure Heilpflanze. In den letzten 20 Jahren stieg die Nachfrage nach dem Vitalpilz rasant an und somit auch sein Preis – in Tibet zum Beispiel innerhalb 20 Jahren um mehr als 300 % – Yartsa gunbu, das Gold des Himalajas.
Aphrodisierende Wirkung
Die ersten konkreten Hinweise auf den Cordyceps sinensis liefert der tibetische Gelehrte und Arzt Zurkhar Nyamnyi Dorje im 14. Jahrhundert. Er beschreibt den im deutschsprachigen Raum als Raupenpilz bekannten Vitalpilz in seiner Tibetischen Arzneimittellehre und ordnet ihn in die Kategorie medizinischer Essenzen ein. Wie er weiter beschreibt, sind in Tibet ursprünglich vor allem Hirten auf das hitzige und kraftvolle Verhalten ihrer Tiere aufmerksam geworden, die jeweils im Frühjahr auf Weiden in großen Höhen gegrast hatten. Bei der Suche nach der Ursache dieses Verhaltens fanden sie den Vitalpilz. Es dauerte nicht lange und die Hirten wandten ihn fortan auch bei sich selbst an, dies nicht zuletzt aufgrund der aphrodisierenden Wirkung, die der Vitalpilz besitzt. Noch heute geben Hirten ihren Packtieren Cordyceps sinensis auf Reisen über hochgelegene Pässe im Himalaya zur Stärkung, oder um schwache Tiere über die Wintermonate aufzupäppeln.
Sommergras – Winterwurm
Cordyceps sinensis gehört zur Gruppe der Schlauchpilze (Ascomycetes) und lebt parasitär auf Raupenlarven verschiedener im Himalajagebiet lebender Motten der Familie Hepialidae, im Speziellen der Fledermausmotte (Hepialus armoricanus). In der Natur findet man den Vitalpilz und Wirt auf Weiden und Wiesen der gebirgigen Hochebenen des Himalajas in Höhen ab 3500 m über dem Meeresspiegel. Der Cordyceps sinensis erinnert überhaupt nicht an einen gewöhnlichen Pilz, da er die Raupenlarven befällt und durchwuchert, und anschließend den ganzen Körper der Raupe verdaut. Im Spätherbst und im Winter werden vom Kopfende der Raupenhülle, die nunmehr vom Pilzgeflecht gefüllt ist, die Fruchtkörper gebildet, die wenige Zentimeter aus dem Boden ragen. Aus der Nähe betrachtet sehen die Fruchtkörper wie kleine Keulen oder Würmer aus, daher die Bezeichnung Sommergras-Winterwurm.
Nomenklatur
Der botanische Name für Raupenpilz ist Cordyceps sinensis (Berk.). In China wird er als dong chong xia cao bezeichnet, die englische Bezeichnung ist Chinese caterpillar fungus. Man geht weltweit von insgesamt mehr als 680 Arten aus, wobei zu den wichtigsten der Cordyceps militaris (zu Deutsch Puppenkernkeule) und den schon beschriebenen Cordyceps sinensis zählt. Wichtige Aufzeichnungen über den chinesischen Raupenpilz finden sich in dem Werk Ben Cao Bei Yao, praktische Aspekte der Materia Medica, von Wang An (1690). Als äußerst wirksamer Vitalpilz steht er von dieser Zeit an in jeder Materia Medica.
Charakterisierung gemäß Schulmedizin
Die bekanntesten Inhaltsstoffe von Cordyceps sind Cordycepin und Adenosin. Das Cordycepin ist ein 3‘-Deoxyadenosin. Dieses Molekül hat antineoplastische Aktivitäten und fungiert als Antimetabolit für Adenosin. Beispielsweise wird das Molekül bevorzugt in die RNA von Lungenkrebszellen eingebaut, wodurch es zum Teilungsstopp dieser Zellen und damit zum Zelltod kommt.
Cordycepin ist ein Adaptogen, wirkt bei Depressionen, gegen Müdigkeit und Erschöpfung, Anti-Aging und Anti-Stress Eigenschaften. Leistungssteigerung und lsibidostärkend.
Zielorgane
Bronchien, Lunge, Niere, Herz, Blutgefäße, Leber, Sexualorgane
Wirkung
Adaptogen-wirkend bei Depressionen, gegen Müdigkeit und Erschöpfung, anti-aging, anti-stress Eigenschaften, leistungssteigernd, wirkungsvoll gegen Asthma und chronische Bronchitis, gegen Herzrhythmusstörungen, antidiabetisch, schützt vor Leberzirrhose zum Beispiel nach Hepatitiden, libidosteigernd.
Bei Nierenerkrankungen und Niereninsuffizienz sind unter höherer Cordyceps-Dosierung deutliche Verbesserungen der Organfunktion zu beobachten.
Indikationen
- Gibt körperliche und seelische Kraft, bei Erschöpfungszuständen
- Erkrankungen der Atmungsorgane, COPD, Asthma bronchiale
- bei chronischer Müdigkeit, Chronic Fatigue Syndrome (CFS)
- sexuelle Dysfunktion
- Anti-Asthma und Bronchitis
- Fettstoffwechselstörungen, subklinische Atherose
- gegen Herzrhythmusstörungen
- Arteriosklerose
- unterstützend bei Diabetes
- Hepatitis B/Leberzirrhose
- Niereninsuffizienz
- nach Nierentransplantation
- stoppt Blutungen
- Höhenanpassung
- Leistungssteigerung im Sport
Kontraindikationen
- Nicht bei hochakuten Infekten und Entzündungen. Nicht bei hormonabhängigen Krebsformen wie zum Beispiel Brust- und Prostatakrebs. Da Cordyceps ein Tonikum ist, eher am Morgen und Mittag einnehmen. Wenden Sie sich bei Fragen an einen Arzt oder Mykotherapeuten.
Zusammenfassung
Mit dem Cordyceps sinensis haben Sie einen Vitalpilz vor sich, der über ein einzigartiges und in der Natur seltenes Wirkungsspektrum verfügt. Obwohl Cordyceps sinensis ein starkes Tonikum ist, kann er problemlos über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Aufgrund seiner ausgeglichen und sanften Energetik, eignet sich der Vitalpilz auch hervorragend in der Prävention: Gerade aktive Menschen spüren die wohltuende Wirkung von Cordyceps sinensis bei der Arbeit und im Sport.
Um sicher zu sein, dass Sie qualitativ hochwertigen Cordyceps sinensis verwenden, empfiehlt sich der Kauf gezüchteter Biopilze, die durch ein Labor auf Wirkung und Inhaltstoffe geprüft wurden. Darüber hinaus ist in der Schweiz Cordyceps sinensis bewilligungspflichtig, und muss durch das BAG zugelassen sein oder als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Es lohnt sich daher beim Kauf auf diese Qualitätskriterien zu achten.
Wann immer Sie das Gefühl haben, dass das Leben Sie besonders herausfordert und eine Extraportion Energie nötig wäre, denken Sie an den Cordyceps. Er wird Ihnen helfen, mit der nötigen Kraft die Situation zu meistern.