Coprinus
Der Schopftintling wächst auch in unseren Breiten an Weg- und Waldrändern oder sogar in Gärten. Anfangs sieht der eiförmige, schuppige Fruchtkörper weiß aus, später rollt sich die Kappe auf und wird braun, bis der Pilz immer dunkler wird und schließlich zerfließt.
Erste Aufzeichnungen über diesen Heilpilz finden sich in der Materia Medica Ming Yi Bie Lu, die ca. 510 n. Chr. von dem Arzt Tao Hong Jing verfasst wurde. Später (1369- 1644) findet man den Schopftintling noch in der Lebensmittel- Materia Medica Shi Wu Ben Cao des Arztes Lu He. Ab dieser Zeit wird er zu Heilzwecken immer wieder in den einschlägigen Werken aufgeführt.
Der Coprinus ist leicht zu finden, er wächst direkt an Waldwegen. Der Sammler wildwachsender Exemplare geht allerdings ein gewisses Risiko ein, denn der Coprinus ist bekannt dafür, dass er auf schadstoffverseuchten Böden besonders gut gedeiht und besonders viele Schwermetalle in sich aufnehmen kann, wodurch er Umweltforschern als Indikator für Bleiverseuchungen gilt. Daher sollte man diesen besonderen wildgewachsenen Vitalpilz nur eingeschränkt in der Schwangerschaft essen und beim Sammeln auf Standorte beschränken, die frei von Umweltgiften sind.
Ein vorzüglicher Speisepilz
Der Schopftintling ist ein vorzüglicher Speisepilz. Der bekannte französische Speisepilzforscher J. Delmas bezeichnet den gastronomischen Wert des Schopftintlings als exzellent und setzt ihn mit begehrten Arten wie dem Speisemorchel, dem Kaiserling und dem Steinpilz gleich.
In der älteren mykologischen Literatur wird dem Schopftintling, zusammen mit dem Grauen Faltentintling, der sogenannte Antabus-Effekt zugeschrieben. Es handelt sich um ein Vergiftungssymptom, das ein bis zwei Stunden nach dem Pilzverzehr bei gleichzeitigem Alkoholgenuss auftritt. Nun ist dieser Hinweis ein gutes Beispiel dafür, wie sich Schreckensmeldungen unkontrolliert verbreiten können. Es handelt sich nämlich hier um eine Verwechslung, denn der Schopftintling kann uneingeschränkt, selbst in Verbindung mit Alkoholgenuss, eingenommen werden.
Nomenklatur
Die Gattung der Tintlinge, der der Schopftintling Coprinus Comatus angehört, umfasst weltweit mehr als 200 Arten. In der Schweiz und in Deutschland gibt es nur zwei Coprinusarten. Von den anderen zwei Gattungen existieren etwa 60 Arten, zu denen der Faltentintling und der Glimmertintling gehören. In China wird der Pilz Mao Tou Gui San bezeichnet.
Charakterisierung gemäß Schulmedizin
Der Schopftintling gehört zusammen mit dem Maitake zu den Zentrumspilzen. Er besitzt eine ausgleichende, regulierende und tonisierende Energetik auf das Verdauungssystem. Gleichzeitig ist er aber auch der Spezialist, wenn es um Zuckerstoffwechselstörungen geht.
Die blutzuckersenkende Wirkung macht den Schopftintling zu einem therapeutisch sehr wichtigen Vitalpilz. Sowohl in der Prävention von Diabetes, wie auch in der Behandlung nimmt der Schopftintling eine wichtige Rolle ein und kann Betroffenen helfen, besser mit dieser heimtückischen Krankheit umzugehen.
Zielorgan
Pankreas, Brustdrüse, Darm, Binde- und Stützgewebe
Wirkung
Coprinus hilft die Glucoseverwertung zu verbessern und die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zu regulieren. Für die antidiabetische Wirkung des Schopftintlings ist das Vanadium verantwortlich, welches den Blutzuckerspiegel ohne toxische Nebeneffekte senkt. Hemmung von Brustkrebszellen (unabhängig von Östrogenrezeptorentyp). Antisarkomatöse Wirkung.
Indikation
- Diabetes II (I)
- Arteriosklerose
- Verdauungsstörungen
- Obstipation
- Hämorrhoiden
- Sarkome (Sarcoma 180, Ehrlich Ca)
- Entzündungshemmung
- Mamma – Tumoren unabhängig vom Rezeptortyp
- Antimikrobiell (Staphylokokken)
- Antimycotisch (Aspergillus niger, Candida albicans)
Zusammenfassung
Durch seine faszinierende äußere Erscheinung, sein guter Geschmack als Speisepilz und dank seiner weiten Verbreitung, ist dieser Vitalpilz einer der wichtigsten welcher aus unserer Region stammt.
Coprinus ist der Vitalpilzspezialist, wenn es um die Behandlung von Diabetes geht. Aus schulmedizinischer Sicht wirkt sich dies positiv auf den erhöhten Blutzuckerspiegel aus und verbessert die Ansprechbarkeit der Körperzellen auf die Insulinausschüttung. Hier können besonders Diabetiker vom Typ-2 von der nachgesagten Heilkraft des Schopftintling profitieren.
Es empfiehlt sich bei Diabetes Typ 2 mit Maitake zu kombinieren. Die Einnahme der Pilze erfolgt entweder gleichzeitig mit dem Essen, oder 1 ½ Stunden vor dem Essen. Zuckerwert im Blut nach zirka zwei Stunden kontrollieren und gegebenenfalls medikamentös ergänzen.
Insbesondere empfehlenswert ist die Anwendung von Coprinus in einer prä- diabetischen Situation, also dann, wenn zum ersten Mal der Hinweis vorliegt, dass der Zuckerstoffwechsel nicht mehr gut ist. Anstelle abzuwarten und zu hoffen, dass der Körper das Problem selber wieder lösen kann, nehmen Sie den Coprinus jetzt ein. Hier kann häufig der entgleiste Zuckerstoffwechsel wieder ins Lot gebracht werden, ohne dass Sie anfangen müssen, Medikament einzunehmen. Natürlich braucht es nebst der Mykotherapie weitere Maßnahmen, wie ein Anpassen der Ernährungsgewohnheiten und vermehrte Bewegung. Sprechen Sie Ihren erfahrenen Mykotherapeuten darauf an.