Chaga – Schiefer Schillerporling
Der Chaga (auch: Schiefer Schillerporling oder Inonotus obliquus) ist besonders in kälteren Gegenden verbreitet und kommt vor allem in nord- und osteuropäischen Ländern wie Russland, Polen, im Baltikum und Finnland vor. Er ist besonders in Gebieten mit einem großen Birkenbestand vorzufinden, dort dann das ganze Jahr über.
Der Chaga ist ein typischer Primärzersetzer, sobald der Baum durch den Pilz befallen ist, stirbt er ab und wird durch den Pilz (oder durch andere Pilzarten) verdrängt.
Sein Fruchtkörper ist häufig schwarz, interessanterweise entsteht der Fruchtkörper erst, nachdem der Wirtsbaum abgestorben ist, und ist auch dann erst zu sehen, der Befall kann also bereits Jahre zuvor stattgefunden haben. Der Fruchtkörper sieht aus wie eine Art »Wunde« am Baum, braun oder ockerfarbig, und ist drei bis fünf Zentimeter dick. Die Konsistenz ist lederartig und spröde.
Die Ausbreitung vom Fruchtkörper kann relativ groß sein, es sind Exemplare gefunden worden, die bis zu einem Meter groß sind.
Der heilkundliche Nutzen geht weit zurück, eine Überlieferung ist vom berühmten mittelalterlichen Großfürsten Vladimir aus Kiev. Er hat damals den Chaga genutzt, um damit einen Lippenkrebs zu behandeln.
Auch im 15. Jahrhundert wurde der Pilz in der russischen Volksmedizin zur Behandlung von Krebserkrankung eingesetzt. Er ist sogar 1858 auf die russische Arzneiliste genommen worden, zur Behandlung von Magen- und Darmkrebserkrankungen.
Nomenklatur
Der schiefe Schillerporling, der synonym auch Polyporus obliquus genannt wird, wird in der TCM als Bau Hua Rong bezeichnet und in Japan als Kabanoanatake. Im latainischen Gattungsnamen des Pilzes steckt das griechiesche »inos« – Kraft und »notos« – Rücken, nach dem zottigen borstigen Hut und dem faserigen Fleisch der Fruchtkörper der Hauptfruchtform. Oblicuus kommt aus dem Lateinischen, bedeutet schief und nimmt Bezug auf die schräg angeordneten Poren des Pilzes bei der Hauptfrucht.
Charakterisierung gemäß Schulmedizin
Chaga ist reich an Kalium, Magnesium, Mangan, Eisen, Kupfer und Zink. Der Vitalpilz enthält zahlreiche Flavonoide wie Quercetin, Apigenin und Naringenin. Polyphenole verleihen dem Vitalpilz eine hohe antioxidative Wirkung.
Bemerkenswert ist der hohe Melaningehalt, der dem Pilz die schwarze Färbung verleiht und ihn vor dem schädlichen Einfluss der UV-Strahlung schützt. Im Menschen unterdrücken Melanine die Peroxidase von ungesättigten Fettsäuren und Lipiden.
Zielorgane
Gastrointestinaltrakt (Magen, Darm), Immunsystem, Leber, Herz- Kreislaufsystem
Wirkung
Chaga enthält eine Reihe immunstimulierender Polysaccharide wie Beta-Glucane, die das Wachstum von Krebszellen hemmen. Darüber hinaus vermögen diese Polysaccharide in Kombination mit Vanadium den Blutzuckerspiegel zu senken.
Chaga verfügt auch über pentacyclische Triterpenderivate wie Lupenon, Lupeol, Beta-Sitosterol und Betulin, dessen Säuren als vielversprechendes Therapeutikum gegen HIV und Hautkrebs gilt. Eine stark krebswachstumshemmende Wirkung hat auch Inotodiol, ein Sterol, das nur im Chaga vorkommt.
Indikation
- Stärkung des Magen-Darm-Traktes
- Entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen
- Hungerstillend
- Entzündungshemmung
- Allgemeine Infektionsabwehr, Herpes
- Stoffwechselanregung, Steigerung der Leistungsfähigkeit
- Therapiebegleitung bei Strahlen- und Chemotherapie
- Hepatitis und Lebererkrankungen
- Durchblutungsstörungen
- Antioxidativ
- Unterstützung bei allergischen Hauterkrankungen
- Äußerlich reinigend und desinfizierend
Zusammenfassung
Der Vitalpilz besitzt eine sehr breite Wirkung und hat ein großes Einsatzgebiet, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen des Magendarmtraktes, bei Krebserkrankungen allgemein, Schwerpunkte bleiben hier jedoch die Magen- und Darmkrebserkrankungen.
Weiter wirkt dieser Pilz hungerstillend, entzündungshemmend, allgemein kräftigend, antioxidativ, antiviral und stärkend auf die Abwehr. Er kann das Immunsystem modulieren, den Stoffwechsel anregen, wird eingesetzt bei allergischen Hauterkrankungen, und zwar dann, wenn er die Darmsanierung unterstützen soll und generell bei Hauterkrankungen, welche darmassoziiert sind.
Seine Affinität zur Haut zeigt sich insbesondere bei Ekzemen, auch Schuppenflechten. Er gilt als Hautschutzvitalpilz. Speziell ist, dass ihm das Melanin schwarze Färbung verleiht und schützend vor UV-Strahlung wirkt. Dieser strahlenschützende Effekt ist in vielerlei Hinsicht interessant. So kann er eingesetzt werden, um freie Radikale abzufangen, aber auch um etwa bei einer Krebstherapie die Nebenwirkungen der Strahlentherapie zu reduzieren. Das Betulin wird vor allem bei der Behandlung von Hautkrebserkrankungen eingesetzt und auch bei HIV-Erkrankungen.
Der Chaga kann auch äußerlich zur Reinigung verwendet werden und wirkt hier dann auch desinfizierend.